Amateurfunk

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    Was ist eigentlich ein Funkamateur?

    Funkamateur ist, wer sich ausschließlich aus rein persönlicher Neigung und rein privatem Interesse mit Funk und Funktechnik befaßt und dabei keine wirtschaftlichen, religiösen oder politischen Ziele verfolgt.

    Dieser Grundsatz, der übrigens auch gesetzlich verankert ist, ermöglicht die Verständigung weltweit miteinander, über alle weltanschaulichen, politischen und sonstigen Grenzen hinweg. Das klingt zugegebenermaßen nach einer heilen Welt. Es ist aber ein notwendiger Grundsatz, um problemlos miteinander umgehen zu können. Dies ist ein Ideal und funktioniert leider nicht immer so, da Funkamateure ja auch "nur" Menschen sind, die sich nicht von "Nicht-Funkern" unterscheiden, mit Ausnahme ihres Hobbys.

    Dadurch, daß kommerzielle Interessen nicht in den Amateurfunk gehören, ist der problemlose Austausch von (Amateurfunk-) Technik und technischen Informationen, die dafür interessant sind oder dafür benötigt werden möglich, ja eine ganz eigene Art von Wissensaustausch, wobei selbstverständlich eventuell bestehende Eigentums-, Urheber-, Patent- und sonstige Rechte Dritter gewahrt bleiben müssen. Wer also jetzt denkt, Funkamateure pfeifen auf alles, der irrt! Auch beim Thema Geschäftstüchtigkeit gibt es in der Praxis Ausnahmen, aber die überwiegende Mehrheit akzeptiert diesen Grundsatz. Mitunter ist es gar nicht so einfach, nicht dagegen zu verstoßen. Ohne Absicht versteht sich....

    Zugangsvoraussetzungen zum Amateurfunk: wie wird man Funkamateur?

    Um am Amateurfunkdienst teilzunehmen, ist eine Genehmigung, allgemein als "Lizenz" bezeichnet, der im jeweiligen Land dafür zuständigen Behörde erforderlich. In Deutschland ist dies die "Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post", kurz RegTP.

    Der Empfang von Amateurfunksendungen ist dagegen allgemein genehmigt.

    Die Genehmigung zur Errichtung und Betrieb einer Amateurfunkstelle (in Deutschland "Amateurfunkzeugnis") wird erteilt, wenn eine Prüfung über 3 Themenkomplexe erfolgreich bestanden wurde:

    • technische Kenntnisse
    • betriebliche Kenntnisse
    • gesetzliche Grundlagen
    Es gibt in Deutschland drei Lizenzklassen, die der CEPT-Empfehlung T/R 61-01 entsprechen. Diese Lizenzen sind in allen Ländern, die die CEPT-Regelungen (CEPT: Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post- und Fernmeldewesen) anerkennen, gültig. Funkamateure können also mit ihrer CEPT-Lizenz in allen CEPT-Ländern Betrieb machen, ohne daß eine gesonderte Genehmigung des jeweiligen Landes erforderlich ist. Da sich der Kreis dieser Länder ständig vergrößert, sollte man sich vor Antritt der Reise in das jeweilige Land genau informieren, unter welchen Bedingungen dort Amateurfunk möglich ist.

    Neben den (natürlich) unterschiedlichen Voraussetzungen für ihre Erlangung gibt es auch unterschiedliche Möglichkeiten, Amateurfunk zu betreiben.

    • Klasse 3: Die sogenannte "Einsteigerlizenz"; Inhabern ist der Betrieb auf zwei Amateurfunkbändern (2 m, 70 cm möglich, die maximale Sendeleistung ist stärker begrenzt als für Klasse 2. Diese Lizenzklasse wurde in Deutschland neu eingeführt. Sie soll potentiellen Interessenten den Einstieg in den Amateurfunk erleichtern und die Angst vor der "Hürde" Lizenzprüfung nehmen. Deshalb sind die Anforderungen relativ niedrig angesetzt worden.
    • Klasse 2: Die sogenannte "UKW-Lizenz"; Inhabern ist der Betrieb auf allen Amateurfunkbändern ab 2 m und höher möglich. Die maximale Sendeleistung ist auf 75 W begrenzt, soweit laut Bandplan nicht eine stärkere Begrenzung vorgeschrieben wird. Diese Lizenzklasse entspricht den ehemaligen (deutschen) Lizenzklassen A oder C. Die Anforderungen sind selbstverständlich wesentlich anspruchsvoller als für die Klasse 2, erlauben aber die Erlangung einer anspruchsvolleren Lizenz ohne eine Prüfung in Morsetelegrafie ablegen zu müssen. Zwar ist Inhabern der Klasse 2 kein Sendebetrieb auf Kurzwelle erlaubt, jedoch bieten die zur Verfügung stehenden Amateurfunkbänder trotzdem interessante Betätigungsfelder (z.B. Mikrowellentechnik).
    • Klasse 1: Die sogenannte "große Lizenz" oder "Kurzwellenlizenz"; Inhabern ist der Betrieb auf allen Amateurfunkbändern möglich. In Deutschland gibt es für das 6 m-Band eine gesonderte Regelung, die derzeit noch vorsieht, Inhabern der Klasse 1 in begrenztem Umfang auf Antrag Einzelgenehmigungen zu erteilen, da das 6 m-Band nicht allgemein für den Amateurfunk freigegeben ist. Die maximale Sendeleistung ist auf 750 W begrenzt, soweit laut Bandplan nicht eine stärkere Begrenzung vorgeschrieben wird. Die Lizenzklasse entspricht der ehemaligen (deutschen) Lizenzklasse B. Als Zugangsvoraussetzung ist die Betriebsart CW (Morsetelegrafie) als wichtiges Handwerkszeug für den Betrieb auf Kurzwelle obligatorisch. Insgesamt sind die Anforderungen zur Erlangung dieser Lizenzklasse anspruchsvoller als für die Klasse 2.
    Die Durchführung und die Bedingungen der Prüfungen, sowie Gesprächsinhalte und Abläufe im Funkbetrieb sind gesetzlich geregelt und entsprechen im Wesentlichen international geltenden Regeln.

    Woher bekomme ich das Wissen, um eine Lizenzprüfung bestehen zu können?

    Das eignet man sich dafür vorteilhaft an, indem man dementsprechende Lehrgänge besucht. Wer bereits Kenntnisse hat, ist gut damit bedient, sollte besser aber nicht auf den Besuch eines Lehrganges verzichten.

    Es werden viele Lehrgänge dieser Art angeboten, allerdings mit extrem unterschiedlicher Qualität. Die effizientesten Lehrgänge sind meiner Meinung nach die, welche von Funkamateuren durchgeführt werden. In jedem größeren Ort gibt es einen Ortsverband (OV) des Deutschen Amateur Radio Club e.V. (DARC), in dem sich die meisten deutschen Funkamateure organisiert haben. In diesen OV werden regelmäßig Lehrgänge durchgeführt, dort einmal nachzufragen lohnt sich also....
    Die Grundvoraussetzung, eine solche Prüfung zu bestehen, ist aber immer noch das nötige technische Verständnis und das Interesse am Amateurfunk! Es gibt keine Garantie, eine solche Prüfung zu bestehen, dies liegt einzig und allein an den Fähigkeiten und der Zielstrebigkeit jedes Einzelnen! Es ist ein steiniger Weg zur Lizenz!


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